Lernende Organisation: Sicherheit und Akzeptanz steigern
Letztes Update: 27. September 2024
Der Artikel beleuchtet, wie Unternehmen durch die Implementierung einer lernenden Organisation die Sicherheit erhöhen, Akzeptanz schaffen und Unfallzahlen reduzieren können.
WandelWerker: Wie Unternehmen durch eine lernende Organisation für mehr Sicherheit, Akzeptanz und weniger Unfälle sorgen
Das Verhalten von Menschen, auch von Führungskräften und Managern, ist in vielen Unternehmen die primäre Ursache für Unfälle. Technische, organisatorische und personenbezogene Schutzmaßnahmen allein können diese Herausforderung nicht lösen. Eine lernende Organisation bietet hier Abhilfe. Doch was hat es damit auf sich und worauf kommt es in der Praxis an?
Systemisches Denken als Schlüssel
Wird in einem Unternehmen ausschließlich auf der operativen Ebene gearbeitet und fehlt der Gesamtüberblick über Prozesse und Strukturen, wird es schwierig, Arbeitsunfälle nachhaltig zu reduzieren. Eine ganzheitliche Betrachtung ermöglicht es, Produktivität, Qualität und Sicherheit zu vereinen. Dafür bedarf es eines systemischen Verständnisses der vorhandenen Muster und deren Wechselwirkungen.
Der Einsatz systemischer Methoden ist ein unverzichtbares Kernelement für eine lernende Organisation. Diese Erkenntnisse gewinnt man nicht allein hinter verschlossenen Türen. Insbesondere im Arbeitsschutz spielen systemische Fragestellungen eine zentrale Rolle, da sie die Mitarbeiter aktiv einbinden und deren Perspektiven einfließen lassen.
Lernen im Team fördern
In einigen Unternehmen mangelt es an einer angemessenen Einstellung zum Arbeitsschutz. Das Lernen in Teams ist ein zentraler Motor für die persönliche und fachliche Weiterentwicklung. Es befähigt Führungskräfte und Mitarbeiter, Probleme frühzeitig zu erkennen und den Lösungsprozess aktiv zu begleiten.
Ein Beispiel ist ein Safety Leadership Training für Führungskräfte. Dieses Training ist besonders erfolgreich, wenn es über mehrere Monate hinweg angelegt wird. Es genügt nicht, sich auf ein einzelnes Tätigkeitsfeld zu konzentrieren. Vielmehr bedarf es einer Kombination aus der Förderung des Safety Mindsets und der praktischen Umsetzung von Arbeitsschutzmaßnahmen.
Offene Fehlerkultur etablieren
Fehler sind alltäglich. Es können nicht alle unsicheren Entscheidungen vermieden werden. Entscheidend ist die richtige Reaktion auf Fehler: Schuldzuweisungen sollten vermieden werden. Stattdessen ist ein offener Umgang erforderlich, um Wiederholungen zu verhindern.
In der Praxis stellt dies eine Herausforderung dar. Unternehmenskulturen, die Ermahnungen als Erziehungsmittel betrachten, führen zu Verunsicherung. Management und Führungskräfte müssen ein klares Commitment abgeben: Ein offener Umgang mit Fehlern muss gefördert werden. Hier können Unternehmen von der Luftfahrtbranche lernen.
Psychologische Sicherheit als Grundlage
Damit ein echter Lernprozess in Gang gesetzt werden kann, bedarf es psychologischer Sicherheit für alle Mitarbeiter. Der Begriff beschreibt das Vertrauen darauf, dass die Arbeitsumgebung stabil genug ist, um Bedenken offen äußern zu können. Je größer dieses Vertrauen ist, desto häufiger hinterfragen Mitarbeiter bestehende Strukturen kritisch.
Ein kultureller Wandel hin zu einer lernenden Organisation erfordert Überzeugung und die Bereitstellung von Ressourcen. Mehr Zeit für Beteiligung und Selbstreflexion wird benötigt. Der "Return on Prevention" kann als Argument dienen: Laut einer Umfrage der DGUV liegt dieser Faktor bei 2,2.
Fazit: Die Implementierung lohnt sich
Die Herausforderungen, die mit dem Übergang zu einer lernenden Organisation einhergehen, sind nicht zu unterschätzen. Der Weg mag steinig sein, doch am Ende lohnt sich dieser Einsatz. Nicht nur der Arbeitsschutz verbessert sich kontinuierlich, sondern auch die Produktivität und Qualität des Unternehmens steigen.
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